
Life ARt Practice
Texte für eine regenerative Bewegungskultur
und ein kreatives Leben
Feldenkrais und Schmerzen: Integration statt Isolation
Schmerzen sind oft der Ausdruck eines Körpers, der aus dem Gleichgewicht geraten ist. Viele Ansätze zur Schmerzbehandlung konzentrieren sich darauf, die betroffene Stelle isoliert zu behandeln – sei es durch Massagen, Kräftigung oder Dehnung. Doch unser Körper funktioniert nicht in getrennten Einzelteilen, sondern als ein vernetztes System. Genau hier setzt die Feldenkrais-Methode an: Sie betrachtet Bewegung nicht isoliert, sondern integriert den gesamten Körper in den Veränderungsprozess.
Feldenkrais als Praxis der Sorge um sich
„Sich selbst zu erkennen, scheint mir das Wichtigste, was ein Mensch für sich tun kann. Aber wie kann man sich erkennen? Indem man lernt zu tun, nicht wie man ‚sollte‘, sondern wie es einem selbst gemäß ist.“ (Feldenkrais, 1985, S. 14).
Absicht der Feldenkrais-Methode ist es also, dazu beizutragen, ein reflektierteres, bewussteres und eigenverantwortliches Leben zu führen. Damit dies gelingen kann, ist es aus meiner Sicht auch notwendig eine Dimension in die Feldenkrais-Arbeit einzuführen, welche Machtverhältnisse mitbedenkt und in die Praxis mit einbezieht. Warum?